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Marktsituation

In 2023 wurden in Deutschland 51,2 Mio. Tonnen Kraftstoff verbraucht. Neben Dieselkraftstoff mit 60,5 % und Ottokraftstoff mit 32,3 % lag der Anteil biogener Kraftstoffe bei 6,3 % - bezogen auf den Energiegehalt.

Biodiesel ist mit einem Inlandsabsatz von circa 2,6 Mio. Tonnen der wichtigste Biokraftstoff in Deutschland. Er wird als Reinkraftstoff und vor allem über die Beimischung von circa 7 % zu normalem Diesel (B7) genutzt. Rapsöl als Pflanzenölkraftstoff findet nur in sehr geringem Umfang als Reinkraftstoff in angepassten Motoren Verwendung. Dagegen wird Bioethanol nahezu vollständig über die Beimischung mit 5 bzw. 10 % zu Ottokraftstoff (E5 bzw. E10) vertrieben. Der Bioethanol-Absatz in Deutschland lag in 2023 bei rund 1,2 Mio. Tonnen.

Bezogen auf den Gesamtenergieeinsatz erneuerbarer Energien im Verkehr von 40,4 TWh entfallen rund 58 % auf den Einsatz von Biodiesel, rund 21 % auf Ethanol und rund 3 % auf Biogas (Biomethan in gasförmiger (CNG) und flüssiger Form (LNG)). Der Einsatz von Pflanzenöl als Kraftstoff ist unbedeutend.

Kraftstoffverbrauch in Deutschland
Kraftstoffabsatz in Deutschland mit 52,2 Mio. Tonnen weiter auf hohem Niveau. Etwa 5,9 % (3,8 Mio.t) davon entfallen auf Biokraftstoffe.
Erneuerbare Energien im Verkehr
Biodiesel hat mit rund 61 % den höchsten Anteil beim Einsatz Erneuerbarer Energien im Verkehrssektor.

Biotreibstoffe leisten einen wichtigen Beitrag, um die vorgegebenen Klimaziele der CO2-Einsparung zu erreichen. 87 % beträgt die CO2-Einsparung von Biokraftstoffen gegenüber fossilen Kraftstoffen. Im Jahr 2022 wurden durch die Nutzung von Biokraftstoffen  insgesamt 11,6 Mio. t CO2 -äq. eingespart.

Weitere Informationen zu den Biokraftstoffarten:

Neben den heute verfügbaren flüssigen Biokraftstoffen kommt zunehmend auch Biomethan als Biokraftstoff zum Einsatz. Dafür wird das aus Stroh, Wirtschaftsdüngern oder sonstigen Reststoffen und Abfällen hergestellte Biogas auf Erdgasqualität aufbereitet. In gasförmiger Form (CNG) Form ist die Bioalternative für Erdgasfahrzeuge an Tankstellen, verteilt über das bestehende Erdgasnetz, verfügbar. Zunehmend wird für den Bedarf von Lastkraftwagen Biomethan auch in flüssiger Form als Bio-LNG angeboten.

Besondere Erwartungen werden in Kraftstoffoptionen gesetzt, die auf Reststoffe als Rohstoff zurückgreifen. Diese Biokraftstoffe haben Vorteile bezüglich der Treibhausgasemissionen und werden verstärkt in Verkehr gebracht. Zum Beispiel wird etwa die Hälfte des in Deutschland produzierten Biodiesels aus Altspeiseölen erzeugt. Biomethan als Kraftstoff wird fast ausschließlich aus Reststoffen, wie Gülle, Mist oder Bioabfall hergestellt. So betreiben etwa städtische Entsorgungsbetriebe wie die Berliner Stadtreinigung Biogasanlagen mit Biomethanaufbereitung und nutzen das Biomethan als Kraftstoff für ihre Nutzfahrzeuge.

Weitere Optionen sind die Entwicklung und Herstellung von Ethanol aus Lignozellulose, synthetischen flüssigen Biokraftstoffe (BtL) sowie strombasierte synthetischen Kraftstoffe. Über das bioliq-Verfahren sind synthetisch hergestellte Biokraftstoffe denkbar, die auf die erforderlichen Kraftstoffeigenschaften angepasst - also "designt" werden können. Synthetische Kraftstoffe und e-Fuels bieten eine wichtige erneuerbare Option für Diesel- und Benzinmotoren in Fahrzeugen, die aufgrund ihrer Einsatzbedingungen nicht für eine Umstellung auf batterielektrische Antriebe in Frage kommen. Sind diese FuE-Arbeiten erfolgreich und gelingt es, die zugrundeliegenden Reststoffpotenziale in der Praxis zu erschließen, können diese fortschrittlichen erneuerbaren Kraftstoffe wesentliche Beiträge zur künftigen nachhaltigen Mobilität leisten.

Mit 85 % leisten Biokraftstoffe heute den ganz überwiegenden Beitrag zur erneuerbaren Mobilität. Erneuerbare Strom im Verkehr (15%) wird vor allem durch die Bahn genutzt. Elektromobilität im Straßenverkehr ist bislang noch von untergeordneter Bedeutung.